VEGETATIONSZONEN DER USA


WAS SIND VEGETATIONSZONEN?

Vegetationszonen bezeichnen Räume, die sich aufgrund ihrer natürlichen Pflanzenformationen von anderen Räumen unterscheiden. Es besteht eine enge Verbindung zwischen den Vegetationszonen und den Klimazonen, da die Pflanzenwelt stark von den Klimafaktoren (Niederschlag und Temperatur) beeinflusst wird. Da die Vereinigten Staaten Anteil an fast allen Klimazonen der Erde haben, finden sich auch fast alle Vegetationszonen in den USA. Die unterschiedlichen Klimazonen führen zu fließenden Übergängen zwischen den einzelnen Vegetationszonen. In jüngster Zeit wird der Begriff "Vegetationszone" zunehmend durch den Begriff "Ökozone" ersetzt, der die räumliche Abgrenzung unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Fauna und menschlicher Einflussnahme vornimmt. Diese Seite konzentriert sich jedoch auf die natürlichen Pflanzengesellschaften der Vereinigten Staaten.

DIE ARKTISCHE TUNDRA UND EISWÜSTEN

FLAGGE DES US-BUNDESSTAATES ALASKA
FLAGGE DES US-BUNDESSTAATES ALASKA

Die Vegetationszone liegt jenseits der polaren Waldgrenze und ist von einem Dauerfrostboden (Permafrost) gekennzeichnet. Der Bundesstaat Alaska hat aufgrund seiner nördlichen geographischen Lage einen Anteil an dieser Vegetationszone. Im Norden von Alaska besteht die Pflanzenformation  mehrheitlich aus Gras- und Krautpflanzen sowie Moosen.

DER BOREALE NADELWALD

Der boreale Nadelwald ist die am nördlichsten gelegene Vegetationszone, in der noch Bäume wachsen. Das Wort boreal kommt aus dem lateinischen und bedeutet nördlich. Boreale Nadelwälder finden sich in Alaska und im zusammenhängenden Staatsgebiet überwiegend im Norden von Michigan und Minnesota.

WINTERKALTE STEPPEN UND WÜSTEN

Die Vegetationszone wird klimatisch durch eine lange Sommertrockenheit und eine tiefe Winterkälte charakterisiert. Typisch sind baumlose Pflanzenformationen, welche sich überwiegend aus trockenliebenden Gräsern zusammensetzt. Anteil an dieser Vegetationszone haben die Inneren Ebenen (Great Plains) in den USA. Zu den Pflanzen zählen der Big Bluestem, Bartgräser und Sträucher.

 

Diese Vegetation hat sich an die harten Winterbedingungen angepasst und kann kurze Vegetationsperioden effektiv nutzen. 

(c): CCO / Gustavsson

Im Mittleren Westen befinden sich die Langgras- und Kurzgrasprärien. Hierbei handelt es sich um eine Wiesen- und Weidenlandschaft (frz. Prärie: Wiese, Weide). Das Flachland der Prärie steigt von Ost nach West auf insgesamt 1500m über NN an. Gleichzeitig nehmen auch die Niederschläge von Ost nach West ab, sodass im Westen die Landschaft durch kurze Gräser charakterisiert ist. Die Langgrasprärie im östlichen Teil des Mittleren Westens zeichnet sich durch hohe Niederschläge und eine reiche Vielfalt an Pflanzenarten aus. Hier wachsen Gräser wie das Big Bluestem und Indiangras, sowie verschiedene Blumen und Kräuter. Die Kurzgrasprärie im westlichen Teil des Mittleren Westens hingegen ist geprägt von trockeneren Bedingungen und einer geringeren Artenvielfalt. Hier dominieren niedrigwachsende Gräser wie das Buffalo Grass und Blue Grama. Die Prärien des Mittleren Westens waren einst von Büffelherden durchstreift, die eng mit dem Ökosystem verbunden waren. Heutzutage sind die Prärien stark landwirtschaftlich genutzt, aber es gibt auch Schutzgebiete, die den Erhalt dieser einzigartigen Landschaften fördern.


SOMMERGRÜNE LAUB- UND MISCHWÄLDER

Die sommergrünen Laub- und Mischwälder erstrecken sich südlich der Großen Seen in östlicher Richtung bis zum Atlantischen Ozean sowie in südlicher Richtung bis zum Golf von Mexiko. Auch der Nordosten der USA hat Anteil an dieser Vegetationszone. 

 

Die Vegetation variiert je nach geographischer Lage, Klima und Bodenbeschaffen-heit. In den östlichen Teilen des Landes, wie zum Beispiel in den Appalachen oder den Great Smoky Mountains, dominieren Laubbäume wie Eichen, Hickorys, Ahornbäume, Buchen und Tulpenbäume das Landschaftsbild. Diese Bäume sind für ihre prächtigen Farben im Herbst bekannt und bieten während der warmen Sommermonate eine dichte, schattenspendende Baumkrone.

 

Die sommergrünen Laub- und Mischwälder sind durch eine lange Vegetationszeit gekennzeichnet. Die Unterwuchsvegetation ist ebenfalls vielfältig. Hier finden sich zahlreiche Wildblumenarten wie Trillium, Jack-in-the-Pulpit, Blutwurz und Waldmeister.  Flechten, Moose und Farne sind ebenfalls häufig anzutreffen und tragen zur Artenvielfalt und ökologischen Stabilität des Waldes bei.

 

IMMERGRÜNE HARTLAUBGEWÄCHSE

FLAGGE DES US-BUNDESSTAATES KALIFORNIEN
FLAGGE DES US-BUNDESSTAATES KALIFORNIEN

Milde und feuchte Winter sowie warme und trockene Sommer führen zur charakteristischen Vegetation, welche wir von Europa im Mittelmeerraum kennen. In den USA ist sie in Kalifornien vorzufinden. Immergrüne Hartlaubgewächse wie Korkeichen, Kiefern, Ölbäume sowie zahlreiche Kräuter (Rosmarin, Thymian, Lavendel) bilden die typische Pflanzenformation.

SUBTROPISCHE FEUCHTWÄLDER

Weiter im Süden der USA, vor allem von North Carolina bis Texas, verteilen sich die subtropischen Feuchtwälder. Die Sommer sind in dieser Region sehr heiß. Die Wälder zeichnen sich durch hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und reichlich Niederschlag aus, was zu einer üppigen Vegetation und einer bemerkenswerten Artenvielfalt führt. Die Niederschläge fallen über das gesamte Jahr verteilt, mit Maxima in den Sommermonaten.

 

Die charakteristischen Baumarten der subtropischen Feuchtwälder in Florida sind die Zypressen und die Mangroven. Zypressen sind Bäume mit knorrigen Stämmen und spitzen, nadelartigen Blättern. Sie gedeihen in den sumpfigen Gebieten und sind an das Leben im Wasser angepasst. Mangroven hingegen sind strauchartige Bäume mit verzweigten Wurzeln, die sich im Wasser ausbreiten und einen wichtigen Schutz vor Küstenerosion bieten.

 

WÜSTEN UND HALBWÜSTEN

Die Wüsten und Halbwüsten der USA sind von einer Vegetation geprägt, die sich an die extremen trockenen Bedingungen angepasst hat. In diesen Gebieten herrscht ein Mangel an Niederschlag, und die Temperaturen können extrem hoch oder niedrig sein.

 

In der Mojave-Wüste im Südwesten der USA dominieren Wüstensträucher und Kakteen das Landschaftsbild. Hier finden sich Arten wie das Joshua Tree, das Kreosotbusch und der Cholla-Kaktus. Diese Pflanzen haben spezielle Anpassungen entwickelt, um Wasser zu speichern und den Wasserverlust zu minimieren. Ihre Wurzeln reichen tief in den Boden, um Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten zu nutzen.

 

Die Sonora-Wüste, die sich im Südwesten der USA und Nordwesten Mexikos erstreckt, zeichnet sich durch eine vielfältige Wüstenvegetation aus. Hier wachsen Saguaro-Kakteen, Palo-Verde-Bäume, Ocotillo-Pflanzen und verschiedene Arten von Agaven. Diese Pflanzen sind anpassungsfähig und können auch längere Trockenperioden überstehen.

 

In den Halbwüstenregionen, wie beispielsweise der Great Basin Desert, gibt es eine Mischung aus Wüstenpflanzen und Gräsern. Hier sind Wüstensträucher wie der Schuppenbaum und der schwarze Kreosotbusch zu finden, zusammen mit Grasarten wie das Indian Ricegrass und das Bluebunch-Weizen. Diese Gräser sind anpassungsfähig und können kurze Perioden von Feuchtigkeit nutzen. Obwohl die Vegetation in den Wüsten und Halbwüsten oft spärlich erscheint, ist sie dennoch von großer Bedeutung für das Ökosystem. Diese Pflanzen bieten Lebensraum und Nahrung für viele Tiere und tragen zur Stabilisierung des Bodens bei.

 

SAVANNEN UND TROCKENWÄLDER

Die Savannen und Trockenwälder der USA sind charakterisiert durch eine Vegetation, die an gemäßigte, trockene Bedingungen angepasst ist. Diese Vegetationszone kommt hauptsächlich in den südlichen Regionen des Landes vor.

 

Die Savannen in den südlichen Bundesstaaten, wie zum Beispiel in Florida und Texas, bestehen aus offenen Graslandschaften mit verstreuten Bäumen und Büschen. In diesen Gebieten dominieren Gräser wie das Sumpfgras und das Zebu-Gras, während Bäume wie der Live-Eichenbaum und der Sumpfzypressenbaum vereinzelt auftreten. Diese Savannen sind häufig von periodischen Bränden geprägt, die eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Ökosystems spielen.

 

Die Trockenwälder der USA finden sich vor allem im Südwesten des Landes, in Gebieten wie beispielsweise der Sonora-Wüste und der Chihuahua-Wüste. In diesen Gebieten sind Wälder mit dichterer Vegetation anzutreffen, die an die trockenen Bedingungen angepasst sind. Charakteristische Baumarten sind der Wüsten-Ironwood, der Mesquite-Baum und die Pinyon-Kiefer. Diese Bäume haben tiefe Wurzelsysteme entwickelt, um Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erreichen.