BLIZZARDS


ÜBERBLICK

 

Blizzards sind extreme Schneestürme, die in Nordamerika auftreten und katastrophale Auswirkungen haben können. Diese Stürme treten auf, wenn auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten Kaltluft aus dem Norden bis in den Süden der Vereinigten Staaten strömt. Da es auf dem nordamerikanischen Kontinent keine von Westen nach Osten verlaufende Gebirgskette gibt, können sich die Schneestürme über eine Ausdehnung von mehreren hundert Kilometern erstrecken.

 

Blizzards sind durch starken Schneefall und heftige Verwehungen gekennzeichnet, die bei Windgeschwindigkeiten von bereits 80 km/h auftreten können. Die Sichtweiten sind oft sehr gering und können unter einem Meter liegen.

 

WAS GENAU IST EIN BLIZZARD?

 

Ein Blizzard ist ein extrem heftiger Wintersturm, der durch starke Schneefälle, begleitet von starken Winden und schlechter Sicht, gekennzeichnet ist. Um als Blizzard eingestuft zu werden, müssen die folgenden Kriterien erfüllt sein:

 

SCHNEEFALL: Ein Blizzard zeichnet sich durch intensive Schneefälle aus, bei denen große Mengen von Schnee in kurzer Zeit fallen. Die Schneefallrate kann mehrere Zentimeter pro Stunde erreichen.

 

WINDGESCHWINDIGKEITEN: Blizzards sind von starken Winden begleitet. Die Windgeschwindigkeiten während eines Blizzard-Ereignisses überschreiten in der Regel 56,3 km/h (35 Meilen / Stunde) und können auch viel höher sein. Dadurch entsteht eine hohe Schneeverwehungsgefahr.

 

SICHTBARKEIT: Blizzards sind durch eine sehr schlechte Sicht gekennzeichnet. Aufgrund der starken Schneefälle und der wirbelnden Schneeverwehungen kann die Sichtweite stark eingeschränkt sein, oft auf wenige Meter oder sogar Null.

 

Diese Kombination aus starkem Schneefall, starken Winden und schlechter Sicht führt zu äußerst widrigen Wetterbedingungen und kann zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Blizzards treten in der Regel in kalten Regionen mit hohem Breitengrad auf, wie beispielsweise in den nördlichen Teilen der USA. 

 

Ein weiteres charakteristisches Merkmal eines Blizzards ist ein plötzlicher Temperatursturz, bei dem die Temperaturen um bis zu 30 Grad Celsius fallen können. Diese extremen Wetterbedingungen können verheerende Auswirkungen auf den Verkehr und das tägliche Leben haben. Straßen und Schienen können durch Verwehungen blockiert werden, was zu erheblichen Verzögerungen und Gefahren für Reisende führen kann. Auch die Stromversorgung kann durch Blizzards beeinträchtigt werden, wenn die Schneemassen die Stromleitungen beschädigen oder unterbrechen.

 

ENTSTEHUNG EINES BLIZZARDS

 

Ein wichtiger Faktor ist das Zusammenwirken von kalten und feuchten Luftmassen. Kalte Luft strömt aus nördlichen oder nordwestlichen Regionen in die betroffene Region ein. Gleichzeitig treffen diese kälteren Luftmassen auf feuchte Luftmassen, die aus dem Golf von Mexiko oder dem Atlantischen Ozean kommen. Diese feuchte Luft enthält eine hohe Wasserdampfmenge, die für die Bildung von Niederschlag wichtig ist. Wenn die kalten Luftmassen auf die feuchten Luftmassen treffen, entsteht eine atmosphärische Front. Die kalte Luft drängt die warme Luft nach oben, wodurch diese aufsteigt und abkühlt. Dadurch kondensiert der enthaltene Wasserdampf und es bilden sich Wolken. Infolgedessen kommt es zu Schneefällen, die bei einem Blizzard oft sehr intensiv sind. Ein weiterer Faktor, der die Entstehung von Blizzards begünstigt, ist die Topographie. In den USA können Gebirge wie die Rocky Mountains den Luftstrom beeinflussen und dazu beitragen, dass sich Blizzards bilden. Die Berge zwingen die Luft zum Aufsteigen, was zur weiteren Kondensation von Feuchtigkeit und zur verstärkten Bildung von Schnee führt. Zusätzlich spielen Gewässer eine Rolle bei der Entstehung von Blizzards. Beispielsweise können warme Wasserflächen in der Nähe der Küste dazu beitragen, dass sich feuchte Luftmassen entwickeln, die dann auf die kalten Luftmassen treffen und zu intensiven Schneefällen führen.

 

Die Kombination aus starkem Schneefall und starken Winden während eines Blizzards entsteht durch die vertikale Schichtung der Atmosphäre. Die warme, feuchte Luft steigt auf, während die kalte Luft absinkt. Dadurch entsteht eine starke Temperaturdifferenz, die zu starken Winden führt. Diese Winde können den Schnee zu Schneeverwehungen auftürmen lassen und die Sichtweite drastisch reduzieren.

 

PRÄVENTIONSMAßNAHMEN

 

Um den Auswirkungen von Blizzards zu begegnen, müssen präventive Maßnahmen ergriffen werden. Straßen und Schienen müssen beispielsweise rechtzeitig geräumt werden, um den Verkehr aufrechtzuerhalten. Auch die Bewohner müssen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und sich auf die extremen Wetterbedingungen vorbereiten, indem sie Lebensmittelvorräte anlegen und ihre Häuser auf mögliche Stromausfälle vorbereiten.

 

HISTORISCHE BLIZZARDS

 

BLIZZARD VON 1888: Der Blizzard von 1888, auch bekannt als der "Große Schneesturm von 1888" oder der "Weiße Hurrikan", war eines der schwersten Winterstürme in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Der Blizzard traf vom 11. bis 14. März 1888 große Teile der Nordostküste, insbesondere New York, New Jersey, Connecticut und Massachusetts. Der Blizzard von 1888 wurde durch das Zusammenwirken von kalten Luftmassen aus Kanada und feuchter Luft aus dem Golf von Mexiko ausgelöst. Als diese beiden Luftmassen aufeinandertrafen, bildeten sich eine atmosphärische Front und ein Tiefdruckgebiet vor der Küste von Virginia. Die intensiven Schneefälle begannen am Morgen des 12. März und dauerten über 36 Stunden an. Der Blizzard von 1888 brachte enorme Schneemengen mit sich, mit Schneehöhen von bis zu 1,80 Metern an einigen Orten. Die Auswirkungen des Blizzards von 1888 waren verheerend. Mehr als 400 Menschen verloren ihr Leben, die meisten davon aufgrund von Erfrierungen oder Lawinen. Die Infrastruktur wurde schwer beschädigt, viele Gebäude stürzten unter der Last des Schnees ein, und der öffentliche Verkehr kam zum Erliegen. Hunderte von Zügen waren blockiert, und die Menschen waren tagelang in ihren Häusern gefangen. 

 

GREAT APPALACHIAN STORM: Der Great Appalachian Storm gilt als einer der schlimmsten Winterstürme in der Geschichte der USA. Der historische Wintersturm erhielt seinen Namen aufgrund seiner enormen Auswirkungen auf die Appalachen, eine Gebirgskette, die sich entlang der Ostküste der USA erstreckt. Er brachte vom 25. bis zum 27. November 1950 massive Schneefälle mit sich, begleitet von starken Winden. In einigen Gebieten wurden Schneehöhen von über einem Meter gemessen. Die Windgeschwindigkeiten erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 115 km/h und verursachten massive Schneeverwehungen. Mehr als 350 Menschen verloren ihr Leben, die meisten davon durch Erfrierungen, Lawinen und Verkehrsunfälle. Der Sturm führte zu schweren Schäden an der Infrastruktur, da zahlreiche Stromleitungen unter der Schneelast zusammenbrachen und viele Straßen und Bahnstrecken blockiert waren.